Gemeinsam statt einsam durch die Kinderwunschzeit
Warum Begleitung so wichtig ist
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie einsam ich mich während unserer Kinderwunsch-Zeit gefühlt habe. Niemand, wirklich niemand konnte nachvollziehen was in mir vorging. Selbst die Menschen, die mir am nächsten stehen, haben mich nicht verstanden. Sie konnten mich auch nicht auffangen. Dabei hätten sie uns bestimmt sooo gerne geholfen.
Doch wie soll ein Mensch, der das Wunder einer Schwangerschaft und Geburt erlebt hat, wirklich verstehen was in mir vorging. Ausserdem hatten unsere Eltern bestimmt auch mit ihrer Sehnsucht nach einem Enkelkind zu tun.
Sie wussten zwar von unserem Kinderwunsch und später auch von den Behandlungen, doch über die Gedanken und Gefühle, die in mir tobten haben wir nicht gesprochen. Auch nicht über die RIESENGROSSE Traurigkeit in mir. Da standen wir hilf- und sprachlos voreinander.
Das langfristig erschütterndste Erlebnis war für mich allerdings, das Verhalten einer Freundin, die mithilfe einer künstlichen Befruchtung schwanger wurde. Ihre fehlende Sensibilität mir gegenüber hat mich damals mehr verletzt als die Sprachlosigkeit meiner Familie.
Der unterschiedliche Umgang mit dem unerfüllten Kinderwunsch
Apropos Sprachlosigkeit. Die wurde auch zwischen meinem Mann und mir mit der Zeit grösser. Es ist eben nicht nur eine Binsenweisheit, dass Männer und Frauen unterschiedlich sind. Sie gehen tatsächlich sehr unterschiedlich mit dem Thema Kinderwunsch um und sie sprechen ganz anders über das Thema.
In einem Fernsehbericht vor einiger Zeit wurde ein Paar begleitet, das gerade den dritten Behandlungsversuch erfolglos hinter sich gebracht hatte. Während sie schon Pläne für den nächsten Zyklus und den nächsten Versuch schmiedete, sprach er von der finanziellen Belastung der Behandlung. Das kam mir doch irgendwie bekannt vor.
Ich konnte beide so gut verstehen. Jeder von ihnen hatte irgendwie Recht. Sie haben halt nur auf so unterschiedlichen Frequenzen kommuniziert, dass sie sich in dem Moment gar nicht verstehen konnten. Es kommt für jedes Paar auf dem Kinderwunschpfad irgendwann der Moment, in dem es einen Übersetzer oder Vermittler benötigt.
An wem liegt es? oder: Wer hat schuld?
Eine weitere Belastung für jede Beziehung ist die Frage: „An wem liegt es, dass wir nicht schwanger werden?“. Das blieb bei uns zwar unausgesprochen, aber leider auch unbeantwortet. Für uns gab es keine eindeutige Diagnose. Trotzdem gab es Momente in denen die Schuldfrage zur Belastungsprobe wurde.
Ich habe mir oft gewünscht hierüber frei und ohne Bewertung sprechen zu können und verstanden zu werden. Wenn auch Du diesen Wunsch schon verspürt hast, dann kontaktiere mich.
Achterbahnfahrt der Gefühle
Das alles ist ja schon schwer genug auszuhalten, aber leider kommt noch das monatliche Auf und Ab der Emotionen dazu. Mein Kopf hat mich immer wieder ermahnt, den Ball flach zu halten und die Hoffnung auf das Ausbleiben der Periode gar nicht erst entstehen zu lassen. Mein Herz hat jedes Mal dagegen gehalten und auch jedes Mal kräftig einen Schlag auf die Mütze bekommen.
Jeden Monat wurde meine Enttäuschung und die Trauer größer, wenn ich feststellen musste, dass wir es wieder nicht geschafft haben. Ich fühlte mich von Monat zu Monat und von Jahr zu Jahr wertloser. Als dann irgendwann die Traurigkeit und die Hoffnungslosigkeit grösser waren als alles andere, hätte ich mir Hilfe holen sollen. Nur wusste ich damals nicht, an wen ich mich wenden könnte und so musste ich allein aus dieser Achterbahn aussteigen.
Deshalb weiss ich, wie mühsam und schwer das ist. Deshalb ist es mir eine Herzensanliegen, Dich auf Deinem Weg zu begleiten!
Wie ich damals den Ausstieg aus dieser Achterbahn gefunden habe, verrate ich Dir in meinem nächsten Blogartikel.
Wenn Du nicht mehr allein gehen möchtest, dann kontaktiere mich. Gemeinsam klären wir, wie ich Dich am besten unterstützen kann und was Du gerade brauchst.